2025
MuseumSpezial
Stadt, Land, Fluss – Dillingen und die Donau
Anlässlich des Internationalen Museumstages am 18. Mai 2025 konnten sich interessierte Besucherinnen und Besucher gleich in mehrfacher Hinsicht über die Bedeutung der Donau für ihre Heimatstadt informieren. In einem kurzweiligen Vortrag erklärte Dr. Felicitas Schmid-Grotz in ihrer Funktion als Leiterin des Museumsarbeitskreises nicht nur die topographischen Besonderheiten der Lage Dillingens, sondern auch, wann der Fluss zum schurgeraden Band in der Landschaft wurde, der erst den Bau einer leistungsfähigen Brücke ermöglichte. Dabei kamen auch die beiden Vorgängerbauten des heutigen Bauwerkes zur Sprache, nämlich die sog Wiebeking-Brücke (1818 bis 1924) und die Waiß-Freytag-Brücke (1924-1985). Auch wenn letztere trotz ihrer großen Bedeutung in den letzten Kriegstagen des Zweiten Weltkrieges unter großem Protest der Bevölkerung abgerissen wurde, dürfe, so die Referentin, nicht vergessen werden, dass jede dieser Brücken immer ein „Versprechen auf die Zukunft“ dargestellt habe: könne ein Bauwerk diese Funktion nicht mehr erfüllen, so werde es schlicht ersetzt.
Im Fokus der Veranstaltung stand aber auch die Museumsarbeit als solche und welche Bedeutung diese Einrichtungen für Erhalt, Erforschung und Vermittlung historischen Wissens haben. Anknüpfungspunkt dafür war ein großes Modell der Wiebeking-Brücke, das erstmals einer staunenden Öffentlichkeit präsentiert werden konnte. Da eine Aufnahme in die Sammlungen nach modernen Grundätzen nicht erfolgte, wissen wir heute kaum etwas über dieses Exponat, was detektivische Recherche verlangt. Die Referentin schloss ihren Vortrag deswegen auch mit dem dringenden Appell, historisches Wissen nicht für sich zu behalten, sondern weiterzugeben, damit es der Nachwelt erhalten bleibe.
2024
Sonderausstellung 2024/25
Am 13. Juni 1899 wurde Anton Basler in Wittislingen geboren.
Zum Anlass seines 125. Geburtstages zeigten wir in einer Sonderausstellung den Lebensweg des Schreiners, Künstlers und Antiquitätenhändlers auf.
Mit Aquarellen, Holzdrucke und zum Teil dazugehörige Druckstöcke bildeten wir das künstlerische Werk Baslers ab. Mit Möbeln aus der in den 1940er-Jahren aufgelösten Möbelmanufaktur in Bozen stattete er sein neues Zuhause in der Dillinger Schloßstraße aus. Aus diesem noch vorhandenen Bestand konnten wir auch sein handwerkliches Können aufzeigen. Auch die Hausmadonna des ehemaligen Gebäudes in der Schloßstraße schmückte die Sonderausstellung. Mit einem „Kaffeetratsch“, einer „Holzschnittswerkstatt“ für Kinder und einem Vortrag über die Technik und Geschichte des Holzschnittes boten wir begleitende Veranstaltungen zur Sonderausstellung an.
Das Museum wird zur Kreativwerkstatt
Beim MuseumSpezial am 16. November waren Kinder im Alter zwischen 10 und 12 Jahre im Fokus.
„Leise sein, zuhören und bloß nichts anfassen!“
Dass Museum auch anders geht, erlebten jüngst sieben Mädchen und Jungs im Alter zwischen zehn und zwölf Jahren bei uns im Museum. Unter Anleitung von Michael Kreuzer, Kunstlehrer am Johann-Michael-Sailer-Gymnasium und selbst als Künstler tätig, konnten sie sich an der Technik des Linolschnitts versuchen. Und dafür waren mehrere Arbeitsschritte zu beachten: ein Motiv musste ausgewählt, auf die Linolplatte übertragen und dieses schließlich mit dem Linolwerkzeug ausgearbeitet werden, bevor endlich der Druckstock eingefärbt und ein Abdruck hergestellt werden konnte. Doch warum ausgerechnet Linoldruck? Anton Basler, der im Zentrum der diesjährigen Sonderausstellung steht, war nicht nur als Maler aktiv, sondern fertigte auch Holzdrucke an. Originaldrucke mittels eines Druckstocks aus Holz zu gestalten, ist jedoch zeit- und kraftintensiv und deswegen mit Kindern nur schwer zu realisieren. Linoldruck dagegen ist verhältnismäßig einfach umzusetzen und ermöglicht gleichzeitig ganz ähnliche Erfahrungen. Die jungen Künstlerinnen und Künstler waren mit Feuereifer dabei und die Ergebnisse konnten sich durchaus sehen lassen! Und am Ende ließ sich die Gruppe Früchtepunsch und Lebkuchen schmecken.
Auf einen Kaffee ins Museum
Mit der aktuellen Sonderausstellung „Anton Basler, ein Leben zwischen Holz & Kunst – Bozen & Dillingen“ wird auch das bis zur Koronapause sehr gut besuchte Vortragsformat „MuseumSpezial“ wieder aufgenommen.
Nachdem am 23. Oktober das feuerschutztechnisch ertüchtigte Museumsgebäude wieder offiziell der Öffentlichkeit übergeben worden war, organisierten die Museumsleitung und die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises am 26. Oktober ein MuseumSpezial unter dem Titel „Kaffeetratsch bei Baslers“. Im Anschluss an einen Besuch unserer Sonderausstellung konnten sich die interessierten Gäste mit Kaffee und Kuchen stärken. Dabei bot sich auch die Gelegenheit, den anwesenden Nichten Anton Baslers, Frau Else Giuliani und Luise Frohnmaier, Fragen zum Leben und Wirken des Künstlers zu stellen. Da außerdem zahlreiche weitere Verwandte aus Nah und Fern den Weg nach Dillingen gefunden hatten, entwickelte sich die Veranstaltung fast zu einem Basler-Familientreffen, bei dem viel erzählt und gelacht wurde. Die Besucher waren nicht nur von dem ungewöhnlichen Ausstellungskonzept überzeugt, das Bilder, Holzdrucke und Möbelstücke aus der Hand Baslers gleichberechtigt nebeneinander stellt, sondern auch sehr angetan von der besonderen Atmosphäre, die an diesem Nachmittag in den Räumen des Museums herrschte.
Von Januar bis Juli 2024 war das Museum wegen Umbaumaßnahmen geschlossen.
Das Untere Stiftshaus wurde in Sachen Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht. Hierzu mussten unter anderem im 1. und 2. Obergeschoss neue Fluchtwege geschaffen werden. Im Erdgeschoss wurden die Brandschutzvorschriften durch den Einzug einer Wand und zwei Brandschutztüren erfüllt. Mehrere Exponate bekamen einen neuen Platz.
Schließfächer wurden installiert, so dass Besucher nun ihre Taschen oder den Fahrradhelm während der Besichtigung sicher ablegen können.
Diese Bilder gehören der Vergangenheit an: